Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl
Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Kinderarzt
Wir beziehen unsere psychosoziale Energie zum Leben in erster Linie aus Beziehungen und Bindungen, die wir untereinander in der Familie, in der Gesellschaft zueinander aufbauen.
Werdende Mütter in schwierigen Lagen werden oft mit der “einfachen” Lösung einer Abtreibung konfrontiert, ohne auf die Bindungen oder Beziehungen zu achten, die sie bereits eingegangen sind oder die ihnen gar fehlen. Damit sich das bessert, benötigen wir ein Umdenken auf allen gesellschaftlichen Ebenen, dafür setzt sich auch #fairändern ein. Aus diesem Grund unterstütze ich die Initiative.
Ich steche dir in den Bauch, wenn du nicht abtreibst.
Ein Statement zum internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen am 25. November
Der Schwangerschaftsabbruch, so wird es uns eingeredet, ist ein erkämpftes Frauenrecht. Dass Abtreibungen mehrheitlich durch inneren oder äußeren Druck oder gar physische Gewalt erzwungen sind, davon will man am liebsten nichts hören. Und doch ist es so.
Eine Studie des „Journal of American Physicians and Surgeons“ zu den Begleitumständen und Folgen einer Abtreibung ergab, dass 58,3% der Frauen abgetrieben hätten, um dem Wunsch anderer nachzukommen. 73,8% sagten, dass sie nicht frei von Druck gewesen seien. 28,4% der Frauen trieben ab, weil sie den Verlust ihres Partners fürchteten.
So sieht es also aus, mit dem vielbeschworenen sogenannten „Selbstbestimmungsrecht“ der Frau. In der Beratung nach einer Abtreibung höre ich oft von schwerwiegenden Verlustgefühlen und Trauer.
„Wären nur die Umstände anders gewesen!“
Viele Frauen geben dem Druck nach. Der Druck ist längst nicht mehr dahingehend, das Kind unbedingt bekommen zu müssen, sondern geht in Richtung Abtreibung. Nicht nur durch Kindesväter oder Familienangehörige, sondern auch durch fehlende Finanzen und/oder Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten mit Kind.
„Die Abtreibung hat nichts besser gemacht. Sie war keine Lösung.“
#fairändern fordert eine längst fällige Motivforschung und Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich, damit sich keine Frau zur Abtreibung gedrängt fühlen muss. Ein Hinschauen ist dringend nötig. Gerade auch am Tag der Gewalt gegen Frauen.
Der Titel dieses Blogs stammt aus dem Mund eines 22jährigen Österreichers, der im Jänner dieses Jahres mehrmals seiner damaligen Freundin mit diesen Worten drohte. Sie ließ deswegen tatsächlich eine Abtreibung durchführen.
„Wenn du nicht abtreibst, schlage ich dich windelweich.“
Aufgrund dieser Drohung stand ein Mann aus St. Pölten vor Gericht, der seine schwangere Frau nötigen wollte, abzutreiben. Sie war im Gegensatz zum vorigen Beispiel stark genug, ihr Kind dennoch zu bekommen.
Wenn der Tag der Gewalt gegen Frauen unter dem Motto „gewaltFREI“ steht, dann dürfen wir unsere Augen nicht länger vor dem massiven Druck verschließen, mit dem Frauen hierzulande immer wieder zu Abtreibungen gedrängt werden. Auch die Politik ist gefragt, Perspektiven zu schaffen, den Frauen ihren Weg mit Kind zu erleichtern, anstatt zu erschweren und auch den öffentlichen Zwang für Frauen im Schwangerschaftskonflikt zu minimieren. Sie sollen das Recht haben, ihre Kinder ohne Druck, Zwang und gesellschaftliche Stigmatisierung zu bekommen.
Helfen Sie mit. gewaltFREI.
Petra Plonner
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