Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Facharzt für Chirurgie, Vorstandsmitglied des Salzburger Ärzteforum für das Leben und Mitglied der Salzburger Hospizbewegung
Im Aufbau der Hospizbewegung war ich als Arzt im Vorstand beteiligt und habe viele Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet. In vielen Gesprächen habe ich auch ihre Not und Angst erfahren.
Ähnliche konfliktgeladene Situationen können auch bei einer ungewollten Schwangerschaft oder beim Sterben und Tod eines Kindes auftreten. Wir alle wünschen uns eine Gesellschaft und eine Politik, die es ermöglicht, dass alleingelassene Frauen und Männer in einem solchen Lebenseinschnitt liebe-und verständnisvolle Beratung erfahren und Hilfsangebote annehmen. Über #fairändern bin ich dankbar, dass diese Themen in der Öffentlichkeit angesprochen werden.
Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Du schaffst das!
Zuerst hab ich mich total gefreut. Ich hab mir früher immer Kinder gewünscht, nur war ich aufgrund meiner Gesundheitsprobleme überzeugt, dass das eh für mich nicht mehr in Frage kommt.
Doch die Freude währte nicht lange. Mein Freund war von der freudigen Nachricht nämlich keineswegs begeistert! Er wurde richtig ausfallend – er beschuldigte mich, ich hätte ihn absichtlich hereingelegt, um ihn an mich zu ketten. Für wie blöd hält er mich denn? Einen Mann durch eine Schwangerschaft an mich ketten?! Wir leben doch nicht in der Steinzeit! Ich machte einen Termin zur Abtreibung.
In der Abtreibungsklinik schaute ich auf mein Handy und sah diese Nachricht, die gerade eingetroffen war: „Wir denken an dich.“ Die Worte verschwammen vor meinen Augen. Schlagartig wurde mir bewusst, was ich hier gerade tat. Eine Kurzschlusshandlung, aus Verwirrung und Panik entstanden! Ich hatte mir doch immer Kinder gewünscht! Und ich hatte diese Schwangerschaft als unverhofftes Geschenk betrachtet!
Was machte es schon, dass er vor seiner Verantwortung davonlief? So viele Frauen ziehen ihre Kinder allein auf – dann würde ich es doch wohl auch schaffen! Außerdem war ich ja gar nicht allein. Meine Freunde dachten an mich, hatten mir Hilfe angeboten, und meine Eltern wollten mir auch helfen.
Ich schaute auf das Handy, auf dessen Display noch immer die Nachricht zu lesen war, drückte es an mich und stand entschlossen auf. „Streichen Sie mich von der Liste“, sagte ich zu der Ordinationshilfe der Abtreibungsklinik. „Ich hab es mir gerade anders überlegt.” – Michi F.
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