Unsere Lebens-Träume sind wichtig! Wenn es manchmal im Leben anders kommt als erwartet, heißt es nicht unbedingt, dass die Träume „zerplatzten“! Mit der Bereitschaft ein Kind zur Adoption freizugeben, rettet man nicht nur ein Menschenleben, sondern beschenkt auch jenes vieler weiterer Menschen, angefangen von den zukünftigen Eltern. Wir sind glückliche Adoptiveltern zweier wunderbarer Kinder und der Frau, die das möglich gemacht hat, für immer unendlich dankbar! Ohne sie persönlich zu kennen, ist sie für uns eine Heldin. Denn sie hat sich einst entschieden unsere zwei Kinder leben zu lassen und hat somit beigetragen, dass unser Traum als Familie wahr wurde.
Unserer Erfahrung nach, ist eine Adoption keine schlechtere Alternative, sondern eine viel bessere!
Vergleichen Sie selbst die beiden Möglichkeiten. Abtreibung: seelische Verstörung + zerstörtes Kinderleben = schnelle gegenwärtige Lösung mit ungeahnten Nebenwirkungen VERSUS glückliche Kindheit + eine glückliche Familie = Investition in die Zukunft.
Spuren in der Seele
Ich war 23 Jahre, verheiratet, in Scheidung lebend, 2 Kinder. Meinem Ex war das Trinken lieber als die Familie. Ich fühlte mich allein gelassen, wertlos und ausgenutzt.
Da lernte ich jemand kennen, der mir Wärme, Zuneigung und Verständnis gab. Es entwickelte sich eine Affäre. Die lief ein halbes Jahr, dann wurde ich schwanger. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich lebte immer noch in Scheidung, hatte meine zwei Kinder, die Wohnung war noch nicht fertig, ich hatte nur einen Teilzeitjob. Die Verzweiflung war so groß, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Ich konnte in dieser Situation nicht noch ein Kind bekommen. Die Affäre sagte, egal, wie ich mich entscheide, er steht hinter mir. Um sicher zu gehen, machte ich einen Termin beim Frauenarzt. Eindeutig war das kleine Würmchen zu sehen. Der Arzt wollte einen Mutter-Kind-Pass machen. Aber für mich war klar, ich würde dieses Kind nicht auf die Welt bringen, bat nur um eine Telefonnummer von einer Abtreibungsklinik. Große Augen beim Arzt, er gab mir eine Nummer mit. Die Tränen steckten mir im Hals. Ich zögerte das Telefonat dann bis zum letzten möglichen Termin hinaus. Während ich das schreibe, kommt es mir wie gestern vor: 20. Februar um 7:30. Nüchtern.
Eine Freundin und mein Ex brachten mich dahin an dem besagten Tag. Für mein Empfinden dauerte die Fahrt ewig. Es gab kaum ein Gespräch. Wir parkten das Auto und gingen eine schmale Gasse entlang. Vor der Klinik stand ein Mann mit Infomaterial zur Abtreibung. Grauenhaftes Gefühl, das Eingangstor war riesig und schwer. Das Stiegenhaus war kalt, die Treppen aus Stein, das Geländer aus Eisen mit Holzgriff. Wir mussten in den zweiten Stock. Ich läutete, wir gingen hinein.
Die Empfangsdame war freundlich. Meine Daten wurden aufgenommen und wir wurden in den Warteraum geschickt, wo ich auf einen Psychologen wartete. Ich wurde aufgerufen, das Gespräch war sehr kurz. Er fragte, ob ich es wirklich wolle und warum. Meine Antwort war kurz, ja, weil es meine Situation nicht erlaubte, noch ein Kind aufzuziehen. Musste draußen wieder Platz nehmen und auf die Krankenschwester warten. Im Warteraum waren noch vier andere Damen. Ich dachte mir, ob die das gleiche fühlten wie ich, diesen Schmerz, die Traurigkeit. Die Schwester rief mich auf. Sie dürfte die Angst in meinen Augen gesehen haben, denn sie schickte mich wieder zu dem Psychologen. Wieder die gleichen Fragen, nur hatte ich einen dicken Kloß im Hals, sodass ich kaum sprechen konnte. Ich nahm meinen Mut zusammen, ja ich will das jetzt. Gut, sagte er, die Schwester holt Sie gleich. So, nun ging es los. Wir gingen in den Keller, wieder das kalte Stiegenhaus. Im Keller verabschiedete ich mich von meinen Begleitern. Die Schwester sagte, in der Umkleide umziehen, die grüne Haube und die Schuhe anziehen und das Nachthemd. Warten bis der Arzt Sie holt. Mir war so kalt, es fühlte sich an, als wäre ich innerlich gestorben, war wie ferngesteuert. Der Arzt holte mich, wir gingen zu dem Ultraschallgerät, wo noch zwei Ärzte waren. Er erklärte mir alles, es ging alles an mir vorbei. Ich merkte, dass mir jemand einen Venenzugang legte und sagte, ich werde nichts spüren und werde dann im Nebenraum aufwachen. Wollte sagen, bitte ein Ultraschallbild hätte ich gerne, schaffte es aber nicht mehr, es wurde finster.
Als ich aufwachte, lag ich in einem Bett mit rosa Bettwäsche. Die Schwester kam zu mir, sehr resch sagte sie, da drüben ist Ihr Gewand, anziehen und etwas essen, dann können sie gehen. Ich trank den Tee und aß ein wenig, stand auf und ging. Ich wurde schon am Gang erwartet, wir gingen zum Auto und fuhren heim. Redete ein wenig mit meiner Freundin, wollte aber nur meine Ruhe. Sie haben mich zu Hause abgesetzt und ich ging sofort ins Bett und weinte bis ich einschlief. Meine Kinder waren bei der Oma, kamen erst am nächsten Tag.
Die Affäre hielt nach der Scheidung fünf Jahre. Ich hatte seither kurze Bekanntschaften, das Gefühl der Leere nahm ich mit. 20 Jahre hatte ich das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben und bereute es bis zu einem Erlebnis, das ich 22 Jahre danach hatte. Inzwischen hatte ich meinen Wohnort gewechselt und noch 2 Kinder bekommen.
Mit 42 Jahren bekam ich eine beidseitige Lungenembolie. Natürlich bin ich viel zu spät ins Krankenhaus gefahren, wollte es nicht wahrhaben, dass ich was habe. Im LKH wurde ich sofort versorgt, weil ich keine Luft mehr bekam und mein Sauerstoff im Blut fast nicht mehr messbar war. In diesem Stadium ist man praktisch weggetreten. Für mich fühlte es sich an wie schweben, ich sah die Ärzte unter mir. Ich fühlte mich wohl, gleichzeitig war es unheimlich. Ich sah drei Kinder neben mir, die vergnügt herum hüpften und sagten: “Mama, es ist ok, deine Zeit ist noch nicht gekommen, bitte geh zurück, uns geht es gut. Alles, was passiert ist sollte so sein. Geh, Mama.“ Dann wurde ich wach. Dieses Erlebnis hat mir die Leere genommen. Für mich war klar, das waren meine Kinder gewesen, auch die, die ich durch Fehlgeburt verloren hatte. Mein Herz wurde durch diese Erfahrung geheilt. Diese Leere hätte ich mir nie selbst füllen können und ich bin unendlich dankbar für dieses Erlebnis.
Allen Frauen, die vor so einer Entscheidung stehen, möchte ich sagen: Man hasst und verachtet sich selbst, anstatt sich zu lieben. Beziehungen sind brüchig. Oder der Job passt nie. Es wirkt sich bei jedem anders aus. Es hinterlässt tiefe Spuren in der Seele, schmerzhafte Narben, ein Schmerz, der sich im Lauf der Zeit und der Jahre verstärkt.
Ich wünsche jeder Frau viel Stärke und Liebe.
D. K.
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