Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl
Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Kinderarzt
Wir beziehen unsere psychosoziale Energie zum Leben in erster Linie aus Beziehungen und Bindungen, die wir untereinander in der Familie, in der Gesellschaft zueinander aufbauen.
Werdende Mütter in schwierigen Lagen werden oft mit der “einfachen” Lösung einer Abtreibung konfrontiert, ohne auf die Bindungen oder Beziehungen zu achten, die sie bereits eingegangen sind oder die ihnen gar fehlen. Damit sich das bessert, benötigen wir ein Umdenken auf allen gesellschaftlichen Ebenen, dafür setzt sich auch #fairändern ein. Aus diesem Grund unterstütze ich die Initiative.
Safe Abortion Day 2022
„Zugang zu sicheren und kostenlosen Abtreibungen ist ein Frauenrecht! Das lassen wir uns nicht nehmen!“ Klatschen. Unterstützungsrufe. So geschehen bei einer Kundgebung am „Safe Abortion Day“ am 28. September in Wien. Dann zog die kleine Schar radikaler Abtreibungsbefürworter vor das Parlament und das Justizministerium. Dazwischen Reden von Vereinen wie Ciocia Wienia, dem Frauenring und anderen radikal-feministischen Gruppierungen. Gefordert wird vor allem ein Entkriminalisieren von Abtreibung, eine absolute Freigabe und Bezahlung auf Krankenschein. Denn eine Abtreibung sei kein großes Ding, vor allem mit der Abtreibungspille eine echte Do-It-Yourself Sache. Da habe sich keiner einzumischen. Schon gar nicht „die Politik“ mit irgendwelchen Gesetzen die Frauenrechte einschränken würden. Von der kleinen Bühne kommt durch den Lautsprecher: „Sarah* hier neben mir hatte 25 Abtreibungen! Und es geht ihr bitte schön gut!“ Wie bitte? 25 Abtreibungen?? Dafür kann es eigentlich nur zwei Erklärungen geben. Entweder muss das arme Mädel sich und ihrem Gewissen immer und immer wieder beweisen, dass es „okay“ ist, eine Abtreibung zu haben und wird deshalb (unbewusst) so oft schwanger oder sie sollte dringend mit einem Gynäkologen ein Aufklärungsgespräch führen. Es ist wohl auf ersteres zu tippen.
Vielleicht ist eine Abtreibung also doch keine so „easy“ Sache. Und hinterlässt neben möglichen körperlichen vor allem psychische Spuren. Vielleicht täte es Aktivisten dieser radikalen Ansichten gut, sich einmal damit auseinanderzusetzen. Damit Sarah* und ihre Mitstreiter vielleicht eine neue Perspektive bekommen.
#safeabortionday #28september #abtreibung #ungeplantschwanger #ciociawienia #frauenring #frauenrechte #radikalefeministen #allesnichtsowieesscheint #fairändern
*Name geändert
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