Dr. Eugen Banauch
Leiter der Abteilung Forschungsmanagement Mozarteum Salzburg
Dass ungeborene Kinder beim Verdacht auf geistige oder körperliche Behinderung in Österreich bis kurz vor der Geburt abgetrieben werden können, macht mich persönlich betroffen, da meiner Mutter aus genau diesem Grund zur Abtreibung geraten wurde.
Hat sie nicht gemacht… Heute ist meine Schwester eine fantastische Lehrerin, Mutter von 6 Kindern und ein echtes Vorbild für viele – und ohne Behinderung auf die Welt gekommen. Aber selbst, wenn: dass so wenige Kinder mit Down-Syndrom leben dürfen, ist im krassen Widerspruch zu den Diversitätsgeboten unserer Zeit.
#fairändern setzt sich für ein neues Nachdenken über den Schutz des ungeborenen Lebens ein; fern von einzementierten Ideologielinien, Freiheitsbildern und Freund/Feind-Schemata. Das finde ich unterstützenswert!
Safe Abortion Day 2022
„Zugang zu sicheren und kostenlosen Abtreibungen ist ein Frauenrecht! Das lassen wir uns nicht nehmen!“ Klatschen. Unterstützungsrufe. So geschehen bei einer Kundgebung am „Safe Abortion Day“ am 28. September in Wien. Dann zog die kleine Schar radikaler Abtreibungsbefürworter vor das Parlament und das Justizministerium. Dazwischen Reden von Vereinen wie Ciocia Wienia, dem Frauenring und anderen radikal-feministischen Gruppierungen. Gefordert wird vor allem ein Entkriminalisieren von Abtreibung, eine absolute Freigabe und Bezahlung auf Krankenschein. Denn eine Abtreibung sei kein großes Ding, vor allem mit der Abtreibungspille eine echte Do-It-Yourself Sache. Da habe sich keiner einzumischen. Schon gar nicht „die Politik“ mit irgendwelchen Gesetzen die Frauenrechte einschränken würden. Von der kleinen Bühne kommt durch den Lautsprecher: „Sarah* hier neben mir hatte 25 Abtreibungen! Und es geht ihr bitte schön gut!“ Wie bitte? 25 Abtreibungen?? Dafür kann es eigentlich nur zwei Erklärungen geben. Entweder muss das arme Mädel sich und ihrem Gewissen immer und immer wieder beweisen, dass es „okay“ ist, eine Abtreibung zu haben und wird deshalb (unbewusst) so oft schwanger oder sie sollte dringend mit einem Gynäkologen ein Aufklärungsgespräch führen. Es ist wohl auf ersteres zu tippen.
Vielleicht ist eine Abtreibung also doch keine so „easy“ Sache. Und hinterlässt neben möglichen körperlichen vor allem psychische Spuren. Vielleicht täte es Aktivisten dieser radikalen Ansichten gut, sich einmal damit auseinanderzusetzen. Damit Sarah* und ihre Mitstreiter vielleicht eine neue Perspektive bekommen.
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*Name geändert
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