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Muttertag. Gedanken zu einer Zumutung

Muttertag, ein Tag, der in seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung unterschiedlicher nicht sein könnte.  Irgendwo, zwischen den Gegensätzen von Wertschätzung und Selbstzweifeln, Divergenz und Harmonie, Perfektion und Zerrüttung, schafft er den Anlass, inne zu halten und dieses Wagnis des Mutterseins, nicht nur aus der Position eines Kindes, sondern als Teil unserer Gesellschaft, bewusst zu honorieren.

Gerade weil die Rolle(n) einer Mutter heute massiv umstritten sind, plädiere ich leidenschaftlich dafür, diesen Tag zu feiern. Und zwar nicht nur mit Blumen und Pralinen, sondern mit einem echten Bewusstsein darüber, wie beschenkt wir als Gesellschaft sind, dass Frauen Teil davon sind, die den Mut aufbringen JA zu dieser Herausforderung, JA zur Zumutung (im positivsten aller Bedeutungen) des Mutterseins zu sagen. 

Eine Zumutung sucht man sich nicht selbst aus. Sie findet einen gewissermaßen. Auch ein Kind kann man sich im Grunde nicht selbst aussuchen. Man bestimmt weder die Tatsache an sich, noch den Zeitpunkt, das Geschlecht oder den Charakter. Es bleibt eine Überraschung – oftmals tatsächlich eine Zumutung. Und trotz modernster pränataler Wissenschaft, trotz der Möglichkeit von Planung und selbstbestimmter Entscheidung, wird diese Komponente der Zumutung im Zusammenhang mit Kindern immer bleiben. Und das zu akzeptieren, erfordert Mut.

Mut, der sich durch die Ahnung auszeichnet, dass es etwas gibt, das größer ist, als meine Angst. Mut, der eine Verabschiedung der Kontrolle über seinen eigenen Körper wagt, um einem anderen Menschen den Weg ins Leben zu ermöglichen. Mut, der aufopfernd und zugleich beflügelt von der Ahnung ist, dass die Extrameilen sich eines Tages auszahlen werden. Mut, der um seine Unzulänglichkeit weiß, und es dennoch zulässt für einen anderen Menschen der Wichtigste auf dieser Welt zu werden.

Mut, der Angst vor Schmerz, Angst vor Dehnungsstreifen und Angst vor schlaflosen Nächten hat, aber ahnt, dass sich hinter alle dem etwas verbirgt, das größer ist. Größer als man selbst.

Mut zweifelt, aber gibt nicht auf.

Mut verzweifelt und tröstet trotzdem.

Mut spürt die Ohnmacht und entschließt sich in ihrem Angesicht einen Schritt vor den anderen zu setzen. Mut zerbricht nicht – Mut wächst (über sich hinaus).

Liebe Mutter, die du das liest. Das Wort „MUT“ steckt nicht zufällig in deinem Namen! Dein Mut Entscheidungen zu treffen, die weit über den Horizont des Kalkulierbaren hinausgehen, macht diese Gesellschaft reich.

Viele Dinge, die du gelernt hast zu tun, sind ein Teil von dir selbst geworden. Du bist gereift. Und deshalb sind wir es alle.

DANKE! WIR sind größer – wegen DIR! Alles Gute zum Muttertag!

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