Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Facharzt für Chirurgie, Vorstandsmitglied des Salzburger Ärzteforum für das Leben und Mitglied der Salzburger Hospizbewegung
Im Aufbau der Hospizbewegung war ich als Arzt im Vorstand beteiligt und habe viele Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet. In vielen Gesprächen habe ich auch ihre Not und Angst erfahren.
Ähnliche konfliktgeladene Situationen können auch bei einer ungewollten Schwangerschaft oder beim Sterben und Tod eines Kindes auftreten. Wir alle wünschen uns eine Gesellschaft und eine Politik, die es ermöglicht, dass alleingelassene Frauen und Männer in einem solchen Lebenseinschnitt liebe-und verständnisvolle Beratung erfahren und Hilfsangebote annehmen. Über #fairändern bin ich dankbar, dass diese Themen in der Öffentlichkeit angesprochen werden.
Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Ist nur geplant gut?
Laut einer aktuellen Schätzung der UNO gibt es jährlich rund 121 Millionen ungeplanter Schwangerschaften. Die UNO spricht von ihrer „Mission“ eine Welt zu schaffen, in der es nur „geplante“ Schwangerschaften geben soll.
Aber ist das wirklich ein gutes Ziel? Wo stünde die Welt, wenn nur jene Kinder geboren werden, die genau zum richtigen Zeitpunkt, mit dem perfekten Partner und den gewünschten Umständen entstanden sind? Ganz ehrlich, wie viele von uns, die wir diesen Beitrag lesen, wären unter diesen Umständen gar nicht hier?
Der Druck, alles zu planen, die absolute Kontrolle zu behalten, steigt immer mehr. Nur wenn alles ideal läuft, haben wir nicht „versagt“. Diese Art zu denken und handeln bringt vielfach Leid und Ängste mit sich. Denn es ist nun mal nicht alles planbar. Aus wie vielen ungeplanten Schwangerschaften gewollte, geliebte und gebrauchte Kinder geworden sind, davon spricht der Bericht nicht. Vielleicht sollten wir mehr darüber sprechen.
https://orf.at/stories/3256640/
UN-Bericht (auf Englisch): https://www.unfpa.org/swp2022
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