Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl
Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Kinderarzt
Wir beziehen unsere psychosoziale Energie zum Leben in erster Linie aus Beziehungen und Bindungen, die wir untereinander in der Familie, in der Gesellschaft zueinander aufbauen.
Werdende Mütter in schwierigen Lagen werden oft mit der “einfachen” Lösung einer Abtreibung konfrontiert, ohne auf die Bindungen oder Beziehungen zu achten, die sie bereits eingegangen sind oder die ihnen gar fehlen. Damit sich das bessert, benötigen wir ein Umdenken auf allen gesellschaftlichen Ebenen, dafür setzt sich auch #fairändern ein. Aus diesem Grund unterstütze ich die Initiative.
Ist nur geplant gut?
Laut einer aktuellen Schätzung der UNO gibt es jährlich rund 121 Millionen ungeplanter Schwangerschaften. Die UNO spricht von ihrer „Mission“ eine Welt zu schaffen, in der es nur „geplante“ Schwangerschaften geben soll.
Aber ist das wirklich ein gutes Ziel? Wo stünde die Welt, wenn nur jene Kinder geboren werden, die genau zum richtigen Zeitpunkt, mit dem perfekten Partner und den gewünschten Umständen entstanden sind? Ganz ehrlich, wie viele von uns, die wir diesen Beitrag lesen, wären unter diesen Umständen gar nicht hier?
Der Druck, alles zu planen, die absolute Kontrolle zu behalten, steigt immer mehr. Nur wenn alles ideal läuft, haben wir nicht „versagt“. Diese Art zu denken und handeln bringt vielfach Leid und Ängste mit sich. Denn es ist nun mal nicht alles planbar. Aus wie vielen ungeplanten Schwangerschaften gewollte, geliebte und gebrauchte Kinder geworden sind, davon spricht der Bericht nicht. Vielleicht sollten wir mehr darüber sprechen.
https://orf.at/stories/3256640/
UN-Bericht (auf Englisch): https://www.unfpa.org/swp2022
Suche
Letzte Beiträge
Archiv