Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl
Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Kinderarzt
Wir beziehen unsere psychosoziale Energie zum Leben in erster Linie aus Beziehungen und Bindungen, die wir untereinander in der Familie, in der Gesellschaft zueinander aufbauen.
Werdende Mütter in schwierigen Lagen werden oft mit der “einfachen” Lösung einer Abtreibung konfrontiert, ohne auf die Bindungen oder Beziehungen zu achten, die sie bereits eingegangen sind oder die ihnen gar fehlen. Damit sich das bessert, benötigen wir ein Umdenken auf allen gesellschaftlichen Ebenen, dafür setzt sich auch #fairändern ein. Aus diesem Grund unterstütze ich die Initiative.
…eine unvorstellbare Zahl
Der aktuelle UNO-Bericht schätzt, dass weltweit jährlich mehr als 72 Millionen Abtreibungen durchgeführt werden. Von den 121 Millionen geschätzten ungeplanten Schwangerschaften pro Jahr (mehr dazu hier) werden ca. 60% mit einer Abtreibung beendet. Je nach Land und Gesetzeslage legal oder illegal.
Unabhängig von der jeweiligen Gesetzeslage, ist das, was hier passiert, unfassbar. 72 000 000 ist eine unvorstellbar große Zahl, egal, wie man sie schreibt. Das sind etwa 200 000 täglich, also annähernd die Einwohnerzahl der Stadt Linz. 8 000 pro Stunde. 140 Abtreibungen pro Minute, das sind rund 7 Schulklassen in einer Minute. Unvorstellbar – und doch will niemand darüber sprechen. In manchen Ländern wird Abtreibung sogar als Teil der Verhütung bzw. Familienplanung angesehen.
Der Bericht argumentiert, dass ein Zugang zu legaler Abtreibung wichtig für die Gesundheit der Frauen sei, denn illegale Abtreibungen werden oft unter unsicheren medizinischen Bedingungen durchgeführt. Das ist wahr. Eine saubere Abtreibung ist sicherer für die Frau, aber wird sie deswegen auch besser? Eine Abtreibung ist immer ein Übel. Die wenigsten Frauen „wollen“ einen Schwangerschaftsabbruch. Für die überwiegende Mehrzahl scheint er der einzige Ausweg aus einer wie auch immer gearteten Notlage zu sein. Diese Not zu mildern, den unglaublichen Druck zu nehmen, anstatt Abtreibungen zu fördern, das sollte unser Auftrag sein! Wir von #fairändern wollen das Tabu Schwangerschaftsabbruch brechen und fordern Maßnahmen ein, um Frauen in ihren Notlagen hilfreich zu unterstützen anstatt sie in den scheinbar einfachen Ausweg Abtreibung zu nötigen.
UN-Bericht (auf Englisch): https://www.unfpa.org/swp2022
Suche
Letzte Beiträge
Archiv