Dr. Eugen Banauch
Leiter der Abteilung Forschungsmanagement Mozarteum Salzburg
Dass ungeborene Kinder beim Verdacht auf geistige oder körperliche Behinderung in Österreich bis kurz vor der Geburt abgetrieben werden können, macht mich persönlich betroffen, da meiner Mutter aus genau diesem Grund zur Abtreibung geraten wurde.
Hat sie nicht gemacht… Heute ist meine Schwester eine fantastische Lehrerin, Mutter von 6 Kindern und ein echtes Vorbild für viele – und ohne Behinderung auf die Welt gekommen. Aber selbst, wenn: dass so wenige Kinder mit Down-Syndrom leben dürfen, ist im krassen Widerspruch zu den Diversitätsgeboten unserer Zeit.
#fairändern setzt sich für ein neues Nachdenken über den Schutz des ungeborenen Lebens ein; fern von einzementierten Ideologielinien, Freiheitsbildern und Freund/Feind-Schemata. Das finde ich unterstützenswert!
Was erwarten wir?
Persönliche Katastrophen? Finanzielles Debakel? Krankheit? Beziehungs-Aus? Jobverlust? Was erwartest du?
Es ist schon seltsam, dass wir so konditioniert zu sein scheinen, ständig das Schlechteste zu erwarten. Fast gehört das zum guten Ton: Der unverbesserliche Optimist ist einfach naiv und realitätsfern. Sich Sorgen zu machen, das gehört zum verantwortungsbewussten Menschen.
Nur: Der Großteil der ausgemalten furchtbaren Ereignisse wird auch 2022 nicht eintreffen. Wir müssen uns also gar nicht erst mental darauf vorbereiten. Im Gegenteil: Wir dürfen uns freuen! Das neue Jahr hat viel Gutes für uns im Ärmel. Setz doch gleich mal deine gottgegebene Fantasie dafür ein, dir das auszumalen. Male dir ein Bild einer bunten Zukunft. Und nicht nur für dich allein, sondern auch für die Menschen, die dich umgeben. Und dort, wo es gar nicht rosig aussieht, kannst DU etwas Farbe einbringen und die Not lindern.
Sei in Erwartung. Wie eine Frau, die schwanger ist. Ob geplant oder ungeplant, sie kann sich ihre Zukunft bunt malen – und wenn ihr das nicht ganz gelingt, weil sie im Augenblick nur schwarzsehen kann, bring doch DU etwas Farbe in ihre Vorstellungskraft. Bei realistischer Betrachtung stehen immer viele Türen offen. Wenn es gelingt, den negativen Fokus zu wechseln, können wir eine Vielfalt von Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen. Und jene wählen, die einen weiteren bunten, strahlenden Farbklecks in unser Lebensbild malt. Ich jedenfalls male mir eine Welt, in der sich keine Frau, die ungeplant schwanger wurde, zu einer Abtreibung gedrängt fühlt. Sie darf in Erwartung sein. Mit deiner Unterstützung! Ich wünsche mir für 2022, dass wir alle Farbe in das Leben mischen – in Gedanken und in der Tat.
Dafür steht #fairändern!
Ihre Petra Plonner
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