
Dr. Eugen Banauch
Leiter der Abteilung Forschungsmanagement Mozarteum Salzburg
Dass ungeborene Kinder beim Verdacht auf geistige oder körperliche Behinderung in Österreich bis kurz vor der Geburt abgetrieben werden können, macht mich persönlich betroffen, da meiner Mutter aus genau diesem Grund zur Abtreibung geraten wurde.
Hat sie nicht gemacht… Heute ist meine Schwester eine fantastische Lehrerin, Mutter von 6 Kindern und ein echtes Vorbild für viele – und ohne Behinderung auf die Welt gekommen. Aber selbst, wenn: dass so wenige Kinder mit Down-Syndrom leben dürfen, ist im krassen Widerspruch zu den Diversitätsgeboten unserer Zeit.
#fairändern setzt sich für ein neues Nachdenken über den Schutz des ungeborenen Lebens ein; fern von einzementierten Ideologielinien, Freiheitsbildern und Freund/Feind-Schemata. Das finde ich unterstützenswert!
 
			

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    
 
     
     
     
     
     
     
     
    
 
     
     
     
     
     
    


 
     
     
    
„Wie wollen Sie das denn schaffen? Lassen Sie am besten eine Abtreibung machen.“ Das war der schnörkellose Kommentar meines Arztes, als ich nach zehn Jahren ungewollter Kinderlosigkeit schließlich schwanger wurde.
Anlass für diese Aussage war nicht, wie man erwarten könnte, ein Verdacht, dass es dem Baby nicht gut gehen könnte, sondern meine eigene Behinderung. Kurze Zeit, bevor ich schwanger wurde, wurde bei mir ein Infarkt im Rückenmark diagnostiziert – eine akute, seltene und unheilbare Erkrankung. Seither bin ich auf den Rollstuhl angewiesen.
Während der Schwangerschaft gab es keinen konkreten Verdacht auf eine Behinderung unseres Sohnes. Trotzdem versuchte mein Arzt, mich zur Fruchtwasseruntersuchung zu drängen. Im Falle einer Behinderung des Kindes empfahl er eine Abtreibung – da ich ja nicht nur ständig abhängig von Hilfestellung, sondern generell mit der Situation überfordert sei. Die Meinung des Arztes tat weh und verunsicherte mich. Wie sollte ich es schaffen mich um mein Kind zu kümmern? Wäre es nicht besser, mir selbst und anderen diese Mühsal zu ersparen? „Es ist doch unser Kind!“ Mit diesem einfachen Satz war mein Mann mir die größte Hilfe. Durch seine positive Haltung, seine Zuversicht und sein Zutrauen konnte auch ich mich wieder auf unser Kind freuen.
Unser Sohn Timo ist jetzt 13 Jahre alt. Dass er das Down-Syndrom hat, wurde erst nach der Geburt festgestellt. Für uns macht das keinen Unterschied. Dass er unser geliebtes Wunschkind oder „Wunderkind“ sein würde, stand schon vor seiner Geburt fest. Gesundheitlich ist er, fast schon untypisch für Down-Syndrom, kaum eingeschränkt. Sein verringerter Muskeltonus und eine gewisse Entwicklungsverzögerung sind erkennbar. Gleichzeitig erstaunt er uns immer wieder mit seinem ausgezeichneten Gedächtnis und seiner Lebensfreude. Wenn ich mir die Vergangenheit vergegenwärtige und unser heutiges Leben anschaue, kann ich ganz klar sagen: Es ist alles wie aufeinander abgestimmt. Timo ist so, wie er ist, genau richtig.
Imma St.
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