
Dr. Eugen Banauch
Leiter der Abteilung Forschungsmanagement Mozarteum Salzburg
Dass ungeborene Kinder beim Verdacht auf geistige oder körperliche Behinderung in Österreich bis kurz vor der Geburt abgetrieben werden können, macht mich persönlich betroffen, da meiner Mutter aus genau diesem Grund zur Abtreibung geraten wurde.
Hat sie nicht gemacht… Heute ist meine Schwester eine fantastische Lehrerin, Mutter von 6 Kindern und ein echtes Vorbild für viele – und ohne Behinderung auf die Welt gekommen. Aber selbst, wenn: dass so wenige Kinder mit Down-Syndrom leben dürfen, ist im krassen Widerspruch zu den Diversitätsgeboten unserer Zeit.
#fairändern setzt sich für ein neues Nachdenken über den Schutz des ungeborenen Lebens ein; fern von einzementierten Ideologielinien, Freiheitsbildern und Freund/Feind-Schemata. Das finde ich unterstützenswert!







Als Schulleiterin bekomme ich regelmäßig um diese Jahreszeit von vielen bekannten Verlagen neue Bücher zur Ansicht zugeschickt. Auch für das Fach Biologie. Natürlich steht „der Mensch“ am Lehrplan. Viel Nützliches erfährt man über die spezifisch männlichen und weiblichen körperlichen Merkmale und die Fähigkeit zur Fortpflanzung.
Viele der Bücher behandeln das Thema Sexualität mit der nötigen Sensibilität und Umsicht. Nicht ausgespart werden darf der weibliche Zyklus und die Möglichkeit, schwanger zu werden. Auf naturwissenschaftlicher Basis wird die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib beschrieben: „Die Zellkerne von Samenzelle und Eizelle verschmelzen zu einer neuen Zelle. Dieser Vorgang heißt Befruchtung. Das Leben des Kindes beginnt.“ [1] Man sieht Abbildungen der „Lage eines Babys im Bauch der Mutter im 3. Schwangerschaftsmonat.“ [2]
In den Gesprächen rund um die Fristenregelung in Österreich nimmt kaum jemand diese „bösen“ Worte in den Mund: Baby, Mutter, Leben des Kindes. Wer das tut, wird als frauenfeindlich verschrien. Mit allen Mitteln der sprachlichen Manipulation wird versucht, das Offensichtliche zu verschleiern: Eine Frau, die schwanger ist, erwartet ein Kind.
Alle Informationen rund um Schwangerschaft und (mögliche) Abtreibung sind nicht nur essenziell, sondern uns Frauen auch zumutbar. Wir sind keine kleinen Kinder, die geschont werden müssen. Bleibt die Wahrheit bewusst verborgen, gibt es für viele nach einer Abtreibung ein böses Erwachen. Darüber könnte ich aus meiner Beratungstätigkeit leidgetränkte Bücher schreiben.
Nicht nur die Aktivistinnen, sondern auch Politik und Medien sind eingeladen, das zu tun, was auch uns Lehrern aufgetragen wird: Die Wissenschaft besonders in den Fokus zu rücken. Entfernen wir uns von ihr, entfalten sich abstruse Ideen, nur allzu sichtbar an den Abgründen der gesellschaftlichen Diskussion rund um das Thema Abtreibung. Es wird mir angst und bange, wenn sich politische Entscheidungsträger von Ideologien leiten lassen und ihre Augen vor der Wissenschaft verschließen.
Wir von #fairändern bitten darum, dass die zeitgeistigen Ideen rund um das Thema Abtreibung einem Faktencheck unterworfen werden, bevor sie abgenickt und womöglich umgesetzt werden. Die gängigen Biologiebücher sind eine gute Orientierungshilfe.
Mag. Petra Plonner, Vorsitzende #fairändern
#Biologie #Fakten #Wissenschaft #Ideologie #schule #sexualität #aufklärung #schwanger #abtreibung
[1] Expedition Biologie 8, Szokoll/Schirl/Möslinger, Westermann
[2] Mehrfach Biologie 1, Pemberger/Moser/Wilhelmer/Christ, Veritas
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