Unsere Lebens-Träume sind wichtig! Wenn es manchmal im Leben anders kommt als erwartet, heißt es nicht unbedingt, dass die Träume „zerplatzten“! Mit der Bereitschaft ein Kind zur Adoption freizugeben, rettet man nicht nur ein Menschenleben, sondern beschenkt auch jenes vieler weiterer Menschen, angefangen von den zukünftigen Eltern. Wir sind glückliche Adoptiveltern zweier wunderbarer Kinder und der Frau, die das möglich gemacht hat, für immer unendlich dankbar! Ohne sie persönlich zu kennen, ist sie für uns eine Heldin. Denn sie hat sich einst entschieden unsere zwei Kinder leben zu lassen und hat somit beigetragen, dass unser Traum als Familie wahr wurde.
Unserer Erfahrung nach, ist eine Adoption keine schlechtere Alternative, sondern eine viel bessere!
Vergleichen Sie selbst die beiden Möglichkeiten. Abtreibung: seelische Verstörung + zerstörtes Kinderleben = schnelle gegenwärtige Lösung mit ungeahnten Nebenwirkungen VERSUS glückliche Kindheit + eine glückliche Familie = Investition in die Zukunft.
„Wie wollen Sie das denn schaffen? Lassen Sie am besten eine Abtreibung machen.“ Das war der schnörkellose Kommentar meines Arztes, als ich nach zehn Jahren ungewollter Kinderlosigkeit schließlich schwanger wurde.
Anlass für diese Aussage war nicht, wie man erwarten könnte, ein Verdacht, dass es dem Baby nicht gut gehen könnte, sondern meine eigene Behinderung. Kurze Zeit, bevor ich schwanger wurde, wurde bei mir ein Infarkt im Rückenmark diagnostiziert – eine akute, seltene und unheilbare Erkrankung. Seither bin ich auf den Rollstuhl angewiesen.
Während der Schwangerschaft gab es keinen konkreten Verdacht auf eine Behinderung unseres Sohnes. Trotzdem versuchte mein Arzt, mich zur Fruchtwasseruntersuchung zu drängen. Im Falle einer Behinderung des Kindes empfahl er eine Abtreibung – da ich ja nicht nur ständig abhängig von Hilfestellung, sondern generell mit der Situation überfordert sei. Die Meinung des Arztes tat weh und verunsicherte mich. Wie sollte ich es schaffen mich um mein Kind zu kümmern? Wäre es nicht besser, mir selbst und anderen diese Mühsal zu ersparen? „Es ist doch unser Kind!“ Mit diesem einfachen Satz war mein Mann mir die größte Hilfe. Durch seine positive Haltung, seine Zuversicht und sein Zutrauen konnte auch ich mich wieder auf unser Kind freuen.
Unser Sohn Timo ist jetzt 13 Jahre alt. Dass er das Down-Syndrom hat, wurde erst nach der Geburt festgestellt. Für uns macht das keinen Unterschied. Dass er unser geliebtes Wunschkind oder „Wunderkind“ sein würde, stand schon vor seiner Geburt fest. Gesundheitlich ist er, fast schon untypisch für Down-Syndrom, kaum eingeschränkt. Sein verringerter Muskeltonus und eine gewisse Entwicklungsverzögerung sind erkennbar. Gleichzeitig erstaunt er uns immer wieder mit seinem ausgezeichneten Gedächtnis und seiner Lebensfreude. Wenn ich mir die Vergangenheit vergegenwärtige und unser heutiges Leben anschaue, kann ich ganz klar sagen: Es ist alles wie aufeinander abgestimmt. Timo ist so, wie er ist, genau richtig.
Imma St.
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