Begriffe bestimmen, wie wir die Welt und was in ihr geschieht, verstehen. So wird den Russen derzeit der Krieg in der Ukraine als „militärische Spezialoperation“ verkauft. Doch auch wir sind nicht gefeit vor Beschönigungen, die die Wirklichkeit verschleiern: Ein Blick in unser Nachbarland.
Bis vor kurzem hielt der Paragraf 219a des deutschen Strafgesetzes fest, dass für eine Abtreibung keine Werbung gemacht werden darf. Was selbstverständlich klingt, hat nun die neue deutsche Bundesregierung aufgehoben. In Zukunft wird der Schwangerschaftsabbruch zwischen Abstrich und Brustuntersuchung wie alle anderen ärztlichen Leistungen aufgelistet werden. Frauen sollen „Zugang zu sachgerechten fachlichen Informationen über den sie betreffenden medizinischen Eingriff“ haben. Die „sachgerechten fachlichen Informationen“ beschreiben das „Ausstoßen“ von „Schwangerschaftsgewebe“ und „Fruchtblase“.
Als betroffene Frau und als solche, die zahlreiche andere durch das Trauma einer Abtreibung begleitet hat, bin ich fassungslos. Der Versuch, einen Schwangerschaftsabbruch zu bagatellisieren, das bewusste, systematische Wegschauen von der unglaublichen Zwangslage, ob man ein nicht geplantes Kind behalten oder abtreiben wird, ist ein Armutszeugnis von Politik und Gesellschaft.
Anstatt uns Frauen in dieser Krisensituation ernst zu nehmen, werden wir wie unmündige Kinder behandelt, denen die Wahrheit nicht zugemutet werden kann. Wir tun niemandem einen Gefallen damit, schon gar nicht der betroffenen Frau. Wir brauchen keine beschönigenden Umschreibungen, um nicht hinsehen zu müssen und in dem Glauben zu bleiben, es sei alles in Ordnung. Wir brauchen mehr Unterstützung im Schwangerschaftskonflikt, uneigennützige und ehrliche Information, die auch Angebote zu Alternativen miteinschließt und eine ausreichende Bedenkzeit. Die Wahrheit ist zumutbar!
Petra Plonner
Vorsitzende #fairändern
Vielen Dank für diese tollen Gedanken.
Es ist schade, dass Frauen immer nur die “Lösung” einer Abtreibung auf einem
Silbertablett serviert wird.
Es verwundert mich nicht, dass es eine Forderung nach dem Streichen des Paragraphens gibt.
Abtreibungskliniken, Abtreibungsärzte und Lobbygruppen haben ein wirtschaftliches Interesse
an Abtreibungen (man schaue nach Amerika, wo es viel Aufklärungsarbeit diesbezüglich gibt #organisationliveaction). Dabei ist das Wohl der Frau nicht vordergründig.
Was wichtig ist:
So etwas wie eine “sichere” Abtreibung als “Lösung” für eine ungewollte Schwangerschaft gibt es nicht.
ABTREIBUNG TÖTET IMMER UND BESCHÄDIGT DEN KÖRPER UND DIE SEELE DER BETROFFENEN.