Am 25. September wird in Tirol ein neuer Landtag gewählt. Wir haben den aussichtsreichsten 54 Kandidaten von ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grünen, Liste Fritz, Neos und MFG eine Umfrage zu den Kernpunkten von #fairändern und aktuellen diesbezüglichen Themen zukommen lassen. Hier finden Sie die Antworten.
Überblick zu den Antworten der Kandidaten
Von einigen Parteien kam eine Rückmeldung der Landesparteizentrale, bei anderen Parteien antworteten einzelne Kandidaten. Trotz mehrmaliger Nachfrage kam von der MFG leider keine Stellungnahme. Das Parteiprogramm der MFG zum Bereich Gesundheit ist nicht öffentlich einsehbar. In einem Interview für Report24 sagt Bundesgeschäftsführer Pöttler, dass die Partei weiterhin Abtreibung auf Krankenschein fordert.
Die Antworten der Kandidaten im Volltext
Hier finden Sie die Antworten der Kandidaten im Volltext, inklusive der persönlichen Antworten:
Hier finden Sie die Zusammenfassung der Befragung als PDF:
Zur Befragung selbst
Die aussichtsreichsten Kandidaten für die Tiroler Landtagswahlen haben per Mail einen Link zu einer Online-Befragung erhalten. Bei den ersten fünf Fragen dieser Befragung hatten sie die Möglichkeit, mit „Ja“, „Nein“ oder „Keine Angabe“ zu antworten:
- “Das Land Tirol soll Abtreibungen an Landeskrankenhäusern bzw. Abtreibungsambulatorien auch in Zukunft nicht mit Steuergeldern finanzieren.” Stimmen Sie dieser Aussage zu?
- Im Bundesland Salzburg gibt es einen Hilfsfonds, der Schwangere in Not finanziell unterstützt, um ein Ja zum Kind zu ermöglichen. Soll ein ähnlicher Fonds auch in Tirol installiert werden?
- Das Land Tirol zahlt unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der Abtreibungskosten. Finden Sie es bedenklich, Steuergeld für diesen Zweck einzusetzen?
- Unterstützen Sie die Einführung einer mindestens 3-tägigen Bedenkzeit zwischen Anmeldung und Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs, wie dies auch bei anderen, nicht notwendigen operativen Eingriffen vorgesehen ist?
- Schätzungen zufolge werden in Österreich jährlich 35.000 Abtreibungen durchgeführt. Sind Sie für eine anonyme Erforschung der Beweggründe für die Schwangerschaftsabbrüche?
Bei Frage 6 und 7 waren freie Antworten möglich. Die Antworten zu diesen Fragen sind auf der Gesamtübersicht zur Befragung ersichtlich:
- Oft werden Frauen von ihrem Umfeld oft unter Druck gesetzt, abzutreiben. Dieser Druck kann vom Partner der Frau, vom Arbeitgeber, bzw. bei Teenagerschwangerschaften von den Eltern der Schwangeren ausgeübt werden. Welche Vorschläge haben Sie, um hier von politischer Seite Verbesserungen zu erwirken?
- Raum für weitere Anmerkungen
Vorzugsstimmen
Sie können nur eine Partei wählen, aber bis zu zwei Vorzugsstimmen vergeben! Es ist möglich, innerhalb der ausgewählten Partei den Namen eines Landeskandidaten hinzuschreiben, sowie einen Regionalwahlkreis-Kandidaten anzukreuzen. Die Kandidaten der Landesliste sind in ganz Tirol wählbar. Kandidaten einer Regionalliste sind nur im jeweiligen Wahlkreis wählbar.
Wir geben keine Wahlempfehlung ab!
Die Wahlentscheidung ist eine sehr persönliche und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, auf keinen Fall wollen wir eine Wahlempfehlung abgeben. Die hier angeführten Antworten der Kandidaten dienen allein der Orientierung über die Positionen zu #fairändern bzw. diesem Themenbereich. Wir möchten Sie jedoch ermutigen, jenen Personen Ihre Vorzugsstimme zu geben, welche unsere abgefragten Punkte unterstützen (=grüner Daumen).
Uns ist die Komplexität des Themas bewusst und eine Ja/Nein Antwort gibt den Sachverhalt teilweise nur verkürzt wieder. Trotzdem gibt die Auswertung einen Überblick zu den Standpunkten der Parteien bzw. Kandidaten.
Auch für alle Nicht-Tiroler ist dies eine interessanter Übersicht und wir planen, diese Art der Befragung vor jeder Landtagswahl zu initiieren.
#fairändern – 22. September 2022